Microsoft Exchange 2019

Auf der Ignite 2017 Konferenz kündigte Microsoft seine Pläne für die nächste Version des lokalen Microsoft Exchange-Servers an. Die neue Version wird Microsoft Exchange 2019 heißen und Ende 2018 auf den Markt kommen.

 

Eine Vorschau auf Exchange 2019 wird irgendwann Mitte 2018 verfügbar sein, und die Veröffentlichung ist für die zweite Hälfte 2018 vorgesehen. Dies folgt dem typischen 3 Jahres Veröffentlichungsrythmus für Exchange Server, mit RTM einer neuen Version kurz vor dem Jahr mit dem es gebrandmarkt ist.

  • Exchange 2016 wurde Ende 2015 veröffentlicht
  • Exchange 2013 wurde Ende 2012 veröffentlicht
  • Exchange 2010 wurde Ende 2009 veröffentlicht.

Die Entwicklung des lokalen Microsoft Exchange Servers erfolgt nach dem Muster, das neue Features, erst in Microsoft Exchange Online , dann dann über kumulative Updates oder als eine vollständige neue Version auf den Markt umgesetzt werden. Aber einige Cloud Verbesserungen sind in der Microsoft Exchange 2013 Version solange nicht auf den Markt gekommen, bis Microsoft Exchange 2016 auf dem fertig war.

 

Obwohl Microsoft zu diesem Zeitpunkt keine spezifischen Ankündigungen macht, kann nur zu spekuliert werden, was in Exchange 2019 zu sehen sein wird. Es wird spekuliert das die Anpassungen und Neuerungen für Microsoft Exchange Server 2019 auf die Bereiche Cloud-Verbesserungen basieren und Funktionen in die lokale Infrastruktur umzusetzen. Mit Erscheinen der Microsoft Exchange 2016 Version, wurde diese ja eher als ein Servicepack für Microsoft Exchange 2013 gesehen, als eine vollständige Version. Intern gesehen, hat sich Microsoft Exchange 2016 ja auch als Microsoft Exchange 15.2 installiert. Also ist davon auszugehen das Microsoft Exchange 2019 von der Oberfläche her ähnlich aussehen wird wie Microsoft Exchange 2013 Service Pack 3, wenn es denn kommt.

 

In diesem Stadium können über folgende Annahmen spekuliert werden, was sich in Microsoft Exchange 2019 wiederfindet:

  • Die Mindestanforderungen für das Betriebssystem sowie des Active Directorys schließen alle Versionen aus, die nicht im Mainstream-Support von Microsoft enthalten sind. Dies würde Windows Server 2012 R2 zum minimalen Betriebssystem und AD für Exchange 2019 machen, wenn Exchange RTM vor Oktober 2018 erscheint und wenn Windows 2012 R2 in die erweiterte Support-Unterstützung geht. Wenn später Exchange 2019 RTMs angezeigt werden, wird möglicherweise die Mindestanforderungen für Windows Server 2016 vorliegen.
  • Funktionen die in Exchange 2016 veraltet sind, werden in Exchange 2019 vollständig entfernt. Dies bedeutet das Ende von RPC-over-HTTP, das stattdessen durch das verbesserte MAPIhttp-Protokoll ersetzt wurde. Da MAPIhttp von allen Outlook-Clients unterstützt wird, die sich heute noch im  Mainstream- oder erweiterten Support befinden, muss RPC-over-HTTP nicht beibehalten werden. Server-seitig könnte dies auch bedeuten, dass "Outlook Anywhere" als konfigurierbarer Client Access-Namespace entfernt wird, wobei das virtuelle MAPI-Verzeichnis den Job übernimmt.
  • Die Unterstütze Client Version für Microsoft Exchange 2019 wird dann mit großer Wahrscheinlichkeit Microsoft Outlook 2013 und höher sein. Microsoft Office 2013 wird möglicherweise bis zum Erscheinen der Exchange 2019 RTM Version nicht mehr im Mainstream-Support sich befinden, aber es wird wahrscheinlich seitens Microsoft unterstützt. Es ist die eine Sache das neueste Betriebssystem für eine neue Microsoft Exchange-Version einzufordern, es ist aber eine ganz andere Sache, dass Kunden die gesamte Office-Clientbereitstellung aktualisieren müssen. Es ist sicherlich davon auszugehen, dass Microsoft Office 2019 nicht früh genug veröffentlicht wird, damit Microsoft N-1-Clients für Microsoft Exchange 2019 benötigt. Daher wird es weiterhin Unterstützung für Microsoft Outlook 2013 geben,  möglicherweise mit einem Update für beste Kompatibilität und Leistung.
  • Outlook im Web wird auf die neueste Exchange Online-Benutzererfahrung aktualisiert (sie sind heute ziemlich nah dran, aber die EXO-Version wird sich zwischenzeitlich weiterentwickeln).
  • Microsoft wird einige Leistungsverbesserungen aus der Datenbank-Engine herausholen. Microsoft Exchange 2016 hat die Speicher-IOPS und die Suchleistung verbessert und kürzlich die maximale Hardwarespezifikation erhöht, mit der die einzelnen Exchange-Server skaliert werden können. Angesichts des Umfangs, in dem Exchange Online läuft, arbeitet Microsoft zweifellos ständig an der Möglichkeiten, diese noch weiter zu verbessern, und auch lokale Installationen können davon profitieren.
  • Die Server-Rollenarchitektur bleibt unverändert. Die Datenbankverfügbarkeitsgruppe (Data Availability Group, DAG) ist seit Exchange 2010 das Hochverfügbarkeits- und Standortausfallsicherheitsmodell und die Basis für HA / SR in Exchange Online. Edge Transport bleibt auch eine verfügbare Rolle, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen .
  • Die Skalierbarkeit für öffentliche Ordner wird sich verbessern (obwohl die Grenzen heutzutage ziemlich gut sind ), aber sie werden merkmalsmäßig weitgehend gleich bleiben.
  • Die standortübergreifenden Herausforderungen hybrider Bereitstellungen (z. B. Kalenderfreigabe, Postfachberechtigungen, Stellvertretungen usw.) werden sich weiter verbessern.
  • Die Migrationen werden nahtlos verlaufen, wie wir es mit der Side-by-Side-Fähigkeit von Exchange 2013 und 2016 gesehen haben.

Was sicherlich nicht zu erwarten ist, ist das die cross-service Collaboration-Funktionen von Microsoft Office 365 für On-Premise Installationen Einzug erhält. Sicherlich ist die Vorstellung dass Office 365 Groups eine lokale Funktion angenehm, es wird aber sehr unwahrscheinlich werden das das umgesetzt wird. Die Gruppen verlassen sich auf Cloud-Only-Dienste (z. B. Azure AD, Planner, Teams) und daher ist anzunehmen das die Entwicklungskosten für die Gruppen, damit diese auf eine hybride Art mit lokalen Exchange-Postfächern funktionieren, einfach zu hoch sind. Selbst wenn es möglich wäre, die Gruppen lokal zu haben und nicht von den kontinuierlichen Entwicklungen und Verbesserungen in der Cloud zu profitieren, würde sie eine abgespeckte Variante bleiben. Es ist besser, Gruppen in der Cloud zu belassen, in denen Microsoft das gesamte Ökosystem steuert und schneller anpassen kann.

 

Mit der Nachrichten von Microsoft Exchange Server 2019 zeigt uns, dass Microsoft sich weiterhin dafür einsetzt, den beträchtlichen On-Premise-Kundenstamm zu bedienen, indem es weiterhin ein On-Prem-Server-Produkt entwickelt, während es Innovationen in der Cloud vorantreibt.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0